6. Oktober 2014

London Calling, Friedrich-Luft-Preis und neue Ensemblebilder (Rückblick September 2014)

04.09.2014 - PREMIERE Leonce und Lena (Georg Büchner, Regie: Patrick Wengenroth, Schaubühne)
...inszenierte Langeweile - irgendwie lustig, streckenweise aber auch sehr langatmig...Wengenroths ganz eigener Humor und seine typischen Gesangseinlagen zünden wie immer, das Stück selber ist jedoch nur stellenweise mitreißend...

07.09.2014 - Veranstaltung der Freunde der Schaubühne: Brunch zum Spielzeitbeginn an der Schaubühne (siehe mein Bericht für die Freunde der Schaubühne)

07.09.2014    Never Forever (Falk Richter, Voraufführung, Schaubühne)

15.09.2014   PREMIERE Das Kalkwerk (Thomas Bernhard, Regie: Philipp Preuss, Schaubühne)
...Bernhard großartig in Felix Römers Monolog..

19.09.2014    For the Disconnected Child (Verleihung Friedrich-Luft-Preis, Schaubühne)
....Lucy Frickes Laudatio fast so bewegend wie das Stück und auf den Punkt mein Empfinden beschrieben... 

20.09.2014    Kampagnenvorstellung Ensemblebilder (Fotografen Mahler, Schaubühne)
...wunderbare Bilder, bei denen die Frauen im Ensemble in jedem Fall  die Männer übertreffen...

21.09.2014    Archivübergabe Schaubühne an die Akademie der Künste   

24.-28.09.2014    Londonreise (siehe mein Bericht für die Freunde der Schaubühne)

7. Juli 2014

Eine beeindruckende Schwester, ein Abschied und das letzte Stück der Zwiefachen (Rückblick Mai / Juni / Juli 2014)

Mai       
01.05.2014 - Ismene, Schwester von (Lot Vekemans, Regie: Stephan Kimmig, Deutsches Theater)
...eine beeindruckende Susanne Wolff...

15.05.2014 - Veranstaltung der Freunde der Schaubühne: Ingo Hülsmann Einführung zu "Karl und das 20. Jahrhundert" (Schaubühne)
...Ingo Hülsmann holt uns wirklich ab!...

17.05.2014 - Hyperion. Briefe eines Terroristen nach Friedrich Hölderlin (Regie, Bühnenbild, Licht, Kostüme: Romeo Castellucci, Schaubühne)
..."Bitte verlassen Sie den Saal!"...
Schlussbild "Hyperion"


31.05.2014 - Der talentierte Mr. Ripley (Patricia Highsmith, Regie: Jan-Christoph Gockel, Schaubühne)
...feine, kleine Inszenierung im Studio...
       
Juni       
23.06.2014 - TRUST (Falk Richter, Schaubühne)
... immer und immer wieder gut...

24.06.2014 - Karl und das 20. Jahrhundert (Szenische Einrichtung von Ingo Hülsmann nach dem Roman von Rudolf Brunngraber, Schaubühne)
...Wahnsinn, wie viel Geschichte in diese zwei Stunden passt...

29.06.2014 - Ein Volksfeind (Henrik Ibsen, Regie: Thomas Ostermeier, Schaubühne)
...und wieder diskutieren wir...

Juli       
04.07.2014- Nice to eat you (ein Projekt der Zwiefachen an der Schaubühne) / Verabschiedung Uta Plate (Veranstaltung der Freunde der Schaubühne)
...Goodbye, Uta!...

05.07.2014 - Dämonen (von Lars Norén, Regie: Thomas Ostermeier, Schaubühne)
...was Beziehungen mit uns so tun...

06.07.2014 - Spielzeitende
...Theater-Entzugserscheinungen vorprogrammiert...

6. Mai 2014

Mezcal, Parallelwelt und eine Papierwand (Rückblick April 2014)

Der April stand im Zeichen des F.I.N.D., das jährlich an der Schaubühne stattfindet.
In diesem Jahr gab es erstmals einen englischsprachigen Blog zum Festival. Auf www.find-blog.de hat der kanadische Autor, Historiker und Berlin-Experte Dr. Joseph Pearson (www.needleberlin.com) zu jedem der im Rahmen von F.I.N.D. präsentierten Stücke einen Blogeintrag verfasst – mit Interviews, Portraits der Regisseure und Autoren sowie Hintergrundinformationen zu den Inszenierungen.

Folgende Veranstaltungen habe ich besucht:

04.04.2014    Wengenroths Autorenclub: Roberto Bolano
...entweder man mag Patrick Wengenroths Auftritte oder nicht - ich liebe sie. Wie immer gabs Alkohol fürs Publikum (Tequlia und Mezcal "Da ist der Wurm drin" -über sowas kann man nur bei Wengenroth lachen). Wie immer gabs Musik, Texte, Quatsch und Nachdenkliches. Außerdem: Ein Sarg auf der Bühne, ein Koffer voller Bücher aus Wengenroths Bibliothek und Kay Bartholomäus-Schulze mit Totenmaske und der typisch kehlig-geriebenen Stimme.)

05.04.2014    Dokumentarfilm: Art/Violence
...im Gedenken an den palästinensischen Theatermacher Juliano Mer-Khamis, der vor drei Jahren vor seinem Theater in Dschenin erschossen wurde. Mer-Khamis war 2008 beim F.I.N.D. zu Gast. In seinem Freedom Theater bot er Jugendlichen eine Perspektive und die Möglichkeit traumatische Erlebnisse zu verarbeiten. Anschließend: Gespräch mit dem Regisseur Udi Aloni moderiert von Thomas Ostermeier; Konzert von DAM, die die Musik zum Film lieferten. Fazit: Ein bewegender Abend!

11.04.2014    MEAT 
...Parallelwelt! Im Studio der Schaubühne zeigte der schwedische Theatermacher Thomas Bo Nilsson (ehemals Teil der Performancegruppe SIGNA) eine 240 Stunden lang begehbare, großangelegte Installation, in der die Zuschauer Räume und Figuren erleben, die von Luka Magnotta, dem kanadischen Pornodarsteller und mutmaßlichen Kannibalen und Mörder, inspiriert sind.

»MEAT« Gregor Biermann, Dennis Kwasny
Foto: Matt Lambert
  12.04.2014    Tratando de hacer una obra que cambie el mundo, anschließend Autistic Disco mit Lars Eidinger
...Action auf der Bühne und hervorragend choreographierte Showeinlagen. Tausende von Papierseiten und Zeitungsausschnitten schmücken die Wand des Saal C und mittendrin, das Konterfei des künstlerischen Leiters der Schaubühne. Das chilenische Teatro La Re-sentida setzen sich mit den  Möglichkeiten des politischen Theaters auseinander.

»Tratando de hacer una obra que cambie el mundo«
Foto: La Re-sentida

13.04.2014    Dieses Grab ist mir zu klein
...Mina Salehpour, FAUST-Preisträgerin 2013 für die beste Regie im Kinder- und Jugendtheater, inszeniert das Stück der serbischen Autorin Biljana Srbljanović über Jugendliche, die das Attentat auf Franz Ferdinand verüben und so den Ersten Weltkrieg verursachen.

Außerdem habe ich zum zweiten mal "Tartuffe" an der Schaubühne gesehen (18.04.2014). Über dieses Stück, das mir nun fast noch besser gefiel als bei der Premiere, habe ich im  Dezember des letzten Jahres berichtet.

23. Februar 2014

Gute Menschen: „Atmen“ von Duncan Macmillan (Regie: Katie Mitchell) an der Schaubühne

Über 75 Minuten sitzen sie (Lucy Wirth und Christoph Gawenda) auf Rädern und treten in die Pedale, um den Strom zu erzeugen, der für die Halogenlampen an den beiden Podien benötigt wird (108,75 Wattstunden Energie für den Abend). Das Atmen fällt schwerer nach einer guten Stunde auf den Rädern. Das Paar versichert sich immer wieder „Wir sind gute Menschen.“ Und dazu gehört neben dem Mülltrennen, der Lektüre gehaltvoller Bücher und dem Kauf von Fairtrade-Kaffee auch die körperliche Fitness.

Ein Baby? Kann man ein Kind in eine Welt setzen deren Bevölkerung explodiert, in der Ressourcen knapp werden, deren Zukunft ungewiss ist? Den CO2 Fußabdruck eines Menschenlebens auszugleichen ist praktisch unmöglich. Drohend hängt ein digitaler Zähler über der Bühne: Über 7 Milliarden Menschen und es werden jede Sekunde 2,6 mehr. Der Zähler tickt unerbittlich immer weiter. Wer diesen Effekt einmal erleben will, kann z.B. hier klicken.





Kinderkriegen in einer solchen Welt: Ein Thema das vermutliche viele Paar umtreibt. Die Gespräche, die das Paar führt, sind soetwas wie Blaupausen typischer Paar-Diskussionen, die Selbstgespräche der Spiegel vieler Zweifel und Ängste, die man als nicht mehr ganz junger Mensch in sich trägt. Das Paar – gebildet, dem Jugendlichenalter entwachsen und in einer Großstadt lebend – wird schließlich schwanger, verliert das Kind, trennt sich, wird nach einem Wiedertreffen erneut schwanger und bekommt schließlich das Kind, von dem sie nie sicher waren, ob sie es wollen. Die Zeitsprünge zwischen den einzelnen Episoden in Duncan Macmillans Text werden immer kürzer. Nach einem „Routineeingriff“ hört er auf zu treten. Das Licht an seinem Podium geht in Sekunden aus. Dieser Effekt geht nahe. Im Publikum sind Laute der Erschütterung zu hören. Sie bleibt zurück, doch auch das Licht ihres Podium erlischt nur wenige Minuten später. Das 75minütige Surren der Räder verstummt. Zwei Menschenleben sind beendet.



Katie Mitchells Regie-Einfall: Der gesamte Strom, der für den Abend benötigt wird, wird durch die Schauspieler und vier weitere Radfahrer, die auf Standrädern sitzen erzeugt. Die Podien und weiteren Bühnenaufbauten sind aus Recyclingmaterialen gefertigt oder stammen aus dem Schaubühnenfundus. Somit wurden keine neuen Materialien verwendet.


Fazit: Eine beeindruckende Inszenierung über Beziehungen, Zukunft, Entscheidungen und reale Probleme in unserer Welt mit einigen einfachen, aber sehr wirkungsvollen Effekten.


Weitere Information zu "Amen".

Fotos: Stephen Cummiskey

3. Februar 2014

tt14: Die Auswahl der Jury // Auswahl der Nachtkritik

Theatertreffen 2014


Die Auswahl für das Theatertreffen 2014 steht fest. Zusammengefasst hat sich die Jury (Barbara Burckhardt, Anke Dürr, Peter Laudenbach, Christoph Leibold, Daniele Muscionico, Bernd Noack, Andreas Wilink) für folgende "bemerkenswerte Inszenierungen" entschieden:
  
3x Schauspielhaus Zürich
4x München (1x Residenztheater, 3x Kammerspiele)
Keine Inszenierungen kleinerer Stadttheater - das war in der Vergangenheit auch schon auffällig anders.
Mittlerweile Dauergast: Herbert Fritsch, zum dritten mal in Folge dabei.
Frank Castorf, aber nicht mit einer Volksbühnen-Inszenierung.
(Leider nur) 3 Inszenierungen von Frauen (Karin Henkel, Susanne Kennedy und Helgard Haug vom Rimini Protokoll)

Amphitryon und sein Doppelgänger nach Heinrich von Kleist
Regie: Karin Henkel
Schauspielhaus Zürich

Die Geschichte von Kaspar Hauser von Carola Dürr und Ensemble unter Verwendung von Originaldokumenten und Zitaten von Kaspar Hauser, Georg Friedrich Daumer, Jakob Wassermann, Anselm Ritter von Feuerbach, Werner Herzog u.a.
Regie: Alvis Hermanis
Schauspielhaus Zürich

Die letzten Zeugen von Doron Rabinovici und Matthias Hartmann
Einrichtung: Matthias Hartmann
Burgtheater, Wien

Fegefeuer in Ingolstadt von Marieluise Fleißer
Regie: Susanne Kennedy
Münchner Kammerspiele

Ohne Titel Nr. 1 // Eine Oper von Herbert Fritsch
Regie: Herbert Fritsch
Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin

Onkel Wanja von Anton Tschechow
Regie: Robert Borgmann
Schauspiel Stuttgart

Reise ans Ende der Nacht von Louis-Ferdinand Céline
Regie: Frank Castorf
Residenztheater, München

Situation Rooms von Helgard Haug, Stefan Kaegi, Daniel Wetzel (Rimini Protokoll)
Regie: Helgard Haug, Stefan Kaegi, Daniel Wetzel
Rimini Apparat / Ruhrtriennale / Schauspielhaus Zürich / Spielart Festival und Münchner Kammerspiele / Perth International Arts Festival / Grande Halle et Parc de la Villette Paris / Hebbel am Ufer, Berlin / Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt am Main / Onassis Cultural Center-Athens

Tauberbach
von Alain Platel
Regie: Alain Platel
Münchner Kammerspiele / Les Ballets C de la B, Gent / NT Gent / Theatre National de Chaillot, Paris / Opéra Lille / KVS Brüssel / Torinodanza, Turin / La Batie – Festival de Genève, Genf

Zement
von Heiner Müller
Regie: Dimiter Gotscheff
Residenztheater, München

Weitere Infos zu den ausgewählten Inszenierungen auf der Website der Berliner Festspiele.

Die Leser/innen der Nachtkritik wählten aus einer Liste von insgesamt 61 Inszenierungen ihre 10 bemerkenswertesten Inszenierungen.

Und was fällt hier auf?
Mit der Auswahl der tt-Jury decken sich zwei Inszenierungen (unten grün markiert).
2x ist Shakespeare ("Hamlet" vom Theater Münster und "Romeo und Julia" vom Staatstheater Mainz) vertreten.
Die Auswahl beschränkt sich nicht allein auf die ganz großen Theater-Metropolen; mit dabei sind insgesamt 5 kleinere Stadttheater (Staatstheater Oldenburg, Schauspiel Dortmund, Theater Münster, Theater Heidelberg, Staatstheater Mainz).
Aus Berlin sind das Gorki dabei, das im Oktober 2013 seinen Neustart feierte, und ein kleines freies Theater (Theater unterm Dach).
Hier sind sogar nur zwei Regie-Frauen dabei: Alexandra Althoff und noch mal Helgard Haug.


Archiv des Unvollständigen von Laura de Weck
Regie: Thom Luz
Staatstheater Oldenburg / Ruhrfestspiele Recklinghausen

Das Fest nach Thomas Vinterberg und Mogens Rukov
Regie: Kay Voges
Schauspiel Dortmund

Es sagt mir nichts, das sogenannte Draußen von Sibylle Berg
Regie: Sebastian Nübling
Gorki Theater Berlin

Eurydice :: Noir Désir ein Projekt von Bernhard Mikeska, Lothar Kittstein, Alexandra Althoff
Residenztheater München


Hamlet von William Shakespeare
Regie: Frank Behnke
Theater Münster

König Ubu von Alfred Jarry
Regie: Viktor Bodó
Theater Heidelberg

Romeo und Julia von William Shakespeare
Regie: Thorleifur Örn Arnarsson
Staatstheater Mainz

Situation Rooms von Rimini Protokoll
Regie: Helgard Haug, Stefan Kaegi und Daniel Wetzel

Ruhrtriennale Bochum

X-Freunde von Felicia Zeller
Regie: Stephan Thiel
Theater unterm Dach Berlin

Zement von Heiner Müller
Regie: Dimiter Gotscheff

Residenztheater München

Weitere Infos zu den ausgewählten Inszenierungen auf nachtkritk.de sind hier zu finden.

Das Theatertreffen findet vom 2.-18. Mai 2014 statt.

28. Januar 2014

Erde fressen und Heulen - Gastbeitrag von Antje Asmus über die 200ste Vorstellung von "Hamlet" an der Schaubühne




Erde fressen und Heulen. Verraten sein. Zutiefst gekränkt. Die Welt ist schlecht, die Menschen falsch und Rache (k)eine Option. Dazwischen Spielen. Theater machen. Großartig. HAMLET. Melancholiker und Dramaturg. Zum 200. Schaubühne Berlin. Eidinger, die Spielmaschine.

„Und Schleudern wüsten Schicksals stumm zu dulden, Oder das Schwert zu ziehn gegen ein Meer der Plagen, Und im Anrennen enden: sterben ... – schlafen“ (III Akt, 1. Szene)

Das Gefängnis Welt öffnet bis zum Schluss des Abends nicht seine Tür. Nicht zugunsten von großem Slapstick, nicht zugunsten mächtiger (Video)Bilder oder der ins Mark gehenden Musik, nicht zugunsten scheinbaren Selbstmitleids und nicht zugunsten der zur Schau gestellten Künstlichkeit.

Text und seine Personen sind reduziert, Schlüsselsätze sind wiederholend markiert. Das macht den Abend zugänglich(er). Wir hören Hamlet/Eidinger sagen: „Geht mal ab, ich will hier einen M_o_n_o_l_o_g stemmen“ oder „Mach mal das Licht aus.“ Mit dem Publikum wird die Schuld(fähigkeits)frage erörtert. Wir sehen also, dass hier gespielt wird, dass Hamlet/Eidinger doppelt inszenieren. Wer werden auch auf das Beste unterhalten.




Und dennoch fühlen wir: Erde fressen müssen auf des Königs Grab. Wir verzweifeln mit Ophelia, Laertes und Hamlet. Wohlgefallen löst die traurige Passivität zwischen Wille und Ziel nicht ab. Da hilft auch das Schreien, Wüten und Töten nicht. Es gibt kein Ziel in Hamlet. Nur Sehnsucht. Vielleicht nicht leicht.


Weitere Infos zur Inszenierung auf der Seite der Schaubühne.

Fotos: Arno Declair


13. Januar 2014

Wengenroths Autorenklub: Ausgabe 1 - Lilian Hellman (Schaubühne)

In seinem neuen Salon-Format stellt Regisseur Patrick Wengenroth Autoren aktueller Inszenierungen an der Schaubühne vor. In der ersten Ausgabe betrachtete Wengenroth gemeinsam mit Schauspielern, Dramaturg Florian Borchmeyer und Theaterkritiker Thomas Irmer das Werk und Leben von Lilian Hellman. Für die musikalische Untermalung sorgte Matze Kloppe, der regelmäßig in Wengenroths Inszenierungen mit auf der Bühne steht. "Die kleinen Füchse" hat am 18. Januar 2014 Premiere an der Schaubühne (Regie: Thomas Ostermeier).

Es wurde aus Texten von Hellmann gelesen, gespielt, improvisiert, gesungen - besonders beeindruckend Eva Meckbachs zurückgenommene Version von Simon & Garfunkels "America" - und diskutiert. Es ging um Alkohol - ebenso wie viele ihrer männlichen Kollegen (z.B. Hemingway) war Hellman Alkoholikerin -, Rauchen und "unamerikanische Umtrieb" - die politische linke Aktivistin Lilian Hellmann und ihr Lebensgefährte Dashiel Hammett gerieten in den 50ern ins Visier Senator Mc Carthys.

Wie wir das von Wengenroth kennen wurde mit Ironie und Spaß nicht gespart. Ein gut gelauntes Publikum verließ nach drei Stunden den Theatersaal, um bei Wein und Bier das Wochenende einzuläuten.

Im März und April sollen weitere Ausgaben mit Brecht (Herr Puntila und sein Knecht Matti unter der Regie von Friederike Heller hat am 11. März 2014 Premiere) und Bolaño ("2666" unter der Regie von Àlex Rigola hat am 3. April 2014 Premiere) folgen.

Die taz schreibt über der Abend: "Die Grandezza des Rauschs"