11. Februar 2011

Ritter, Dene, Voss = Becker, Zilcher, Matthes (Deutsches Theater)

Mit dem Titel seines Stückes über die Hassliebe dreier Geschwister setzte Thomas Bernhard den Schauspieler/innen Ilse Ritter, Kirsten Dene und Gert Voss ein literarisches Denkmal und gab gleichzeitig die Besetzung der Uraufführung (1986) vor. Claus Peymann inszenierte das Stück bei den Salzburger Festspielen und brachte es 2004 am BE in der Originalbesetzung erneut auf die Bühne. Ritter, Dene und Voss gehören zu den größten Darstellern im deutschsprachigen Raum und Bernhard hat ihnen mit seinem Stück einen Platz im Repertoire von Theatermachern und -besuchern gegeben, der unauslöschlich ist.

Was passiert, wenn ein anderes großes deutschprachiges Theater Bernhards legendäres Stück in den Spielplan nimmt - ohne die Urbesetzung? Es wählt drei seiner besten Schauspieler/innen aus. Ritter, Dene, Voss hatte im Oktober 2008 am Deutschen Theater Premiere. Für seine Inszenierung entschied sich der damalige Intendant des DT Oliver Reese für Constanze Becker (=Ritter, die jüngere Schwester), Almut Zilcher (=Dene, die ältere Schwester) und Ulrich Matthes (=Voss/Ludwig). Becker und Matthes waren im Premierenjahr Schauspieler/in des Jahres, Zilcher erhielt diese Auszeichnung bereits 1992.

Die Rechnung geht auf, denn Ritter, Dene, Voss am DT ist ein Fest für die großartigen Schauspieler/innen Becker, Zilcher, Matthes, die in dieser Inszenierung ihr Können voll und ganz entfalten können. Und einmal mehr ist man als Zuschauer froh, solche tollen Darsteller hier in Berlin zu haben. Gestern war die letzte Vorstellung des Stücks am Deutschen Theater, aber zum Glück dürfen wir uns über die Schauspieler/innen noch in vielen anderen Inszenierungen an dieser (und anderen) Bühne(n) freuen.