12. August 2013

Forest: The Nature of Crisis – Konsumkritik märchenhaft-romantisch im Müggelwald (Schaubühne/Constanza Macras und DorkyPark)

Romantisch: Kleider leuchteten den Weg im Müggelwald

Eine Melusine auf dem Steg. Schaurige Figuren in wallenden Kleidern, die durch den Wald huschen, Märchengestalten wie die Prinzessin auf der Erbse oder der große böse Wolf am Wegesrand. In „Forest: The Nature of Crisis“ greift Constanza Macras mit ihrem Tanzensemble Mythen und Märchen auf und verbindet sie mit der Frage nach dem Ausweg aus der Krise. Ein Ausweg durch Rückkehr zur Natur?

Märchen I: Es war einmal...

Auf einem Parcours durch den Müggelwald werden Tanz, Performance, Texte und Musik dargeboten und verschiedenen Orte im Wald einbezogen. Durch die Schauplätze werden unterschiedliche Stimmungen beim Zuschauer wach gerufen. Man ist amüsiert, ergriffen, gespannt, wenn man den Umweltaktivisten, Waldschützern, Ökonomen und Freaks begegnet. Die Geschichten, die aus dem Märchenrepertoire bekannt sind (Hänsel und Gretel, Schneewittchen etc.), werden in die Gegenwart geholt. Das Umfeld des Waldes bricht dies jedoch gleich wieder. Mit der zunehmenden Dunkelheit auf der Wanderung durch den Müggelwald werden die Schauplätze romantischer und schauriger. Höhepunkt und Schlussstation ist eine Holzhütte auf einer Lichtung. Hier können das Tanzensemble noch mal sein ganzes Können zeigen.

Märchen II: Schlaflos - Schuld war die Erbse


Bemerkenswert: Die fast akrobatische Leistung der Tänzer und der schaurig-schöne schräge Erlkönig-Vortrag am Ende des Abends.

Konsumkritik: Blumen ohne Pestizide kaufen

Weitere Infos auf der Website der Schaubühne am Lehniner Platz.

Regie und Choreographie: Constanza Macras
Musik: Jelena Kuljic, Kristina Lösche-Löwensen, Almut Lustig
Von und mit: Louis Becker, Emil Bordás, Ádám Horváth, László Horváth, Catriona James, Nile Koetting, Jelena Kuljic, Johanna Lemke, Kristina Lösche-Löwensen, Almut Lustig, Ana Mondini, Felix Saalmann, Miki Shoji
Gäste: Sarah Bockers, Esteban Castro, Aris Chantzopoulos, Samantha Franchini, Martina Garbelli, Albert Garcia Saurí, Ina Gercke, Jolanda Löllmann, Uwe Preuss, Jefferson Preto, Luana Rossetti, Rodolfo P.P. Da Silva