26. April 2011

Kein Blick hinter die Maske: "Im Dickicht der Städte" (BE) - Gastblog


Mit TheaterBlick Gastbloggerin Anna habe ich "Im Dickicht der Städte" (Inszenierung: Katharina Thalbach) im BE besucht. Ihre Eindrücke zum Stück beschreibt sie wie folgt:

Ein mir völlig unbekanntes Brechtstück, das ich gefühlsmässig zwischen NYC, Bukarest und Kolumbien ansiedeln würde - ohne auch nur eins davon zu kennen. Es vereint alle Abgründe dieser Welt und schmilzt alles zusammen in einen dicken Klumpen Ziel- und Sinnlosigkeit, die täglich vor der Tür lauert. Dabei haben die Schauspieler aber so entrückend und - eben maskiert - gespielt, dass kaum eine Identifikationsmöglichkeit bestand, auch wenn eigentlich alle menschlichen Eigenschaften und Abgründe gleichzeitig bedrohlich nahe waren. Eine Mischung aus bekannten, vielleicht auch verdrängten Gefühlen, dem Geschmack von mittelmäßigem Magazinjounalismus, den man sich voyeuristisch reinzieht und der irgendwie kleben bleibt und alltäglichem realistischem Wahnsinn. Und weil niemand da so wirklich durchblickt, klopft man einfach mal bei jemandem an, der meint noch Ideale zu haben, um ihn über einer vermeintlichen Ziellinie zu brechen. So schnell kann das gehen....

Ich möchte dem noch folgendes hinzufügen:
Möglicherweise werde ich zukünftig bei dem Wort "Absinth" sofort an ein flirrendes grün-gelbes Licht denken müssen. Dieser Effekt wurde in der Inszenierung eingesetzt, um den "Genuss" ebenjenes Getränks zu visualisieren.

Foto: Barbara Braun

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen