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14. November 2014

Schöne Stimme & Schauspielschüler (Rückblick Oktober 2014)

10.10.2014    Backstage Ostermeier - Thomas Ostermeier stellt sein Buch in der Schaubühne vor, Eva Meckbach liest ausgewählte Passagen und Florian Borchmeyer moderiert...Erinnerungen an Gert Voss, Einblicke in die vielen Gastpiele im Ausland und die Reaktionen des Publikums, Tränen bei Ostermeier als ein Filmausschnitt eines Workshop zum Hamlet in Palästina gezeigt wird ("Ich weiß gar nicht, ob die Schauspieler dort noch leben. Was die dort erleben, kann man sich hier nicht vorstellen.")

12.10.2014    We are golden  - Eva Meckbach präsentiert einen Liederabend im Studio der Schaubühne... Die Schauspielerin schrieb 13 Briefe an Freunde und Fremde und bat sie je einen Song zurückzuschicken, den sie mit persönlichen Sehnsüchten verbinden. Daraus entstand "Thirteen notes about yearning". Sie interpretiert die Song neu und wird begleitet von den Musikern Claus Erbskorn und Thomas Witte. Ein Abend mit Joni Mitchell, Patti Smith, The Organ, Fink, Nina, Simone, Simon & Garfunkel uvm.

25.10.2014    Small Town Boy - Maxim-Gorki-Theater
...diese Inszenierung wurde kontroverse diskutiert und sehr verschieden angenommen. Was man wissen sollte: Die Figur im Stück, die das Plädoyer gegen Putin, Steinbach und andere hält, spiegelt nicht die Meinung des Autors und Regissuers (Falk Richter) wieder, sondern ist bewusst überzogen.

26.10.2014    Die heilige Johanna der Schlachthöfe - Schaubühne
....Erfolgsstück des Absolventejahrgangs 2013 der Ernst-Busch-Hochschule. Jede Spielzeit inszeniert Peter Kleinert (Dozent an der Hochschule) an der Schaubühne mit Schauspielschülern ein Stück. Auf diese Weise können sich die jungen Schauspieler an, die Bühne eines großen Stadttheaters gewöhnen. Normalerweise laufen diese Stücke etwa acht mal. Die "Johanna" ist allerdings so erfolgreich, dass sie mittlerweile über 50 mal lief.

12. Mai 2013

tt13: Die Fahrt, ein Sekt und ein Buch

tt13-Rotkäppchen-Sekt

Anlässlich des 50jährigen Theatertreffens gab’s heute „Die Fahrt“ – eine Busfahrt durch Berlin auf den Spuren des Theatertreffens zwischen 1964 und 2013. Für Stimmung sorgte nicht nur der Sekt, der schon vor dem Einstieg an die Teilnehmer verteilt wurde, sondern auch die Ausführungen des Guides von Zeitreisen. Eine echte Berliner Schnauze, die sich am Ende als Dresdner outete (der allerdings schon seit 20 Jahren in Berlin lebt). Vom Theaterfach sei er nicht, gab er zu, aber Dank der hervorragenden Vorbereitung, hat man das so gut wie nicht gemerkt.

Die Fahrt-Busse

Die Tour führte vorbei an Spielstätten des Theatertreffens: Berliner Ensemble (Heiner Müllers „Arturo Ui“ mit dem genialen Martin Wuttke), Schillertheater („Marat/Sade“, das beim allerersten Theatertreffen eingeladen war), Grips Theater, Akademie der Künste („Selbstbezichtigung/Weissagung“ von Peter Handke), Deutsches Theater, Volksbühne (Castorfs „Dämonen“ mit Volksbühnenstars wie Sophie Rois, Henry Hübchen, Milan Peschel, Martin Wuttke u.a.), Maxim-Gorki-Theater, Hanger 5 des Flughafens Tempelhof („Riesenbutzbach“ von Christoph Marthaler), HAU.
Sandra Hüller - die Stimme des Theatertreffens 2013

Als Zugabe kamen Margit Bendokat, Carmen-Maja Antoni, Christian Grashof, Peter Böhme, Jürgen Holtz (gerade noch mit dem Theaterpreis ausgezeichnet) und Gerd Wameling auf dem Bildschirm zu Wort. Passend zur jeweils vorgestellten Inszenierung trug die sympathische Sandra Hüller Theatertexte vor – selbstironisch, völlig uneitel und erfrischend komisch.

Obwohl man als Berliner und fleißiger Theatergänger zwar wirklich eine Menge weiß und die Ausführungen Größtenteils mit einem wissenden Lächeln und Kopfnicken quittieren konnte, hat sicher jeder hier noch was gelernt, das er dem nächsten Berlinbesuch weitergeben kann. Und beim nächsten Theaterbesuch kann man seiner Begleitung eine weitere Theateranekdote unter die Nase reiben.

50 Jahre Theatertreffen zwischen 2 Buchdeckeln

Und weil ich dank der schönen und überaus amüsanten Fahrt noch mehr Lust auf Theater(treffen) bekam, habe ich mir den Abend mit dem Jubiläumsband zum Theatertreffen versüßt. Das Highlight dieses Buches: 126 Theatermenschen, die Fragen aus einem Katalog mit insgesamt 50 Fragen zum Theater beantwortet haben, genannt „Zwischenrufe“. Die netteste Rückantwort kam dabei von Angela Winkler, die einfach eine Postkarte schickte. Die lustigste Antwort kam von Ingo Hülsmann auf die Frage 3: Welcher Zwischenruf von anderen hat Ihnen am besten gefallen? – Eine Schauspielerin auf der Bühne rief: „Ich werde mich jetzt entkleiden.“ Zwischenruf: „Oh nein, bitte nicht!“



Weitere Fahrten:
Sa 11.05.2013, 16:30
So 12.05.2013, 14:00
Mi 15.05.2013, 18:30
Sa 18.05.2013, 17:00
So 19.05.2013, 17:00


Weitere Infos auf der TT-Website.

17. April 2011

3. Lange Nacht der Opern und Theater: Es wird immer besser!

Alle guten Dinge sind drei: Sie wird immer besser - die Lange Nacht der Opern und Theater. Und ich kann an dieser Stelle den Verantstaltern ein großes Lob dafür aussprechen, dass sie kräftig daran arbeiten, es den Theater- und Opernfans immer angenehmer zu machen. Der dritte Anlauf dieser tollen Veranstaltung war aus meiner Sicht gelungener als in den beiden Jahren zuvor.

Dieses Jahr haben wir uns in keiner Minute gehetzt oder unter Zeitdruck gefühlt und konnten uns stets gut gelaunt an den von uns ausgewählten Orten sogar noch etwas entspannen (v.a. auf den Polstermöbel in der Box & Bar des DT). Entspannt verlief es für uns zwar auch dank unseres durchdachten Ablaufplans - auch wir haben ja schon zwei Jahre Übung - aber auch wegen der besseren Abwicklung durch die Veranstalter.

Als wir nach der ersten Station (Maxim-Gorki-Theater, Penthesilea) in den Lange-Nacht-Bus stiegen wurden, wir von der Freundlichkeit des Busfahrers überrascht, der, ohne seine gute Laune zu verlieren, darum bat, doch die Lichtschranke an den Türen frei zu halten. Der freundliche Herr war dann gar nicht der Fahrer (wäre auch befremdlich in Berlin), sondern einer der Lange-Nacht-Guides, die auch spät um 23.30 Uhr, als wir unsere letzte Fahrt antraten, noch immer serviceorientiert und munter waren. So macht das Spaß!

Vor der Volksbühen und dem DT waren dankenswerter Weise Würstchenbuden und Getränkestände aufgebaut, was zum Verweilen einlud. Deswegen und weil Stefan Kaminski (wie zu erwarten) unser Highlight des Abends war, sind wir am DT einfach etwas länger geblieben als geplant - und haben uns zwei Teile seines Live-Hörspiels Es kam von oben angeschaut/-hört. Davon kann man einfach nicht genug bekommen! Die 12 letzten Lieder von und mit Nicolas Stemann sowie Maria Schrader, Margit Bendokat u.a., von denen wir immerhin vier im Ausschnitt des Stückes dargeboten bekamen, luden sogar zum Mitsingen ein und dazu, die Liste der Dinge, die man unbedingt auf Berlins Bühnen noch sehen muss, um eines zu erweitern.

Sogar die Abschlussparty in der Volksbühne war besser als 2010. Die Musikauswahl lockte die Menschen schneller auf die Tanzfläche als im Vorjahr und sorgte dafür, dass sie da auch blieben. Auch der Einlass, der einen im letzten Jahr noch Nerven und viel Geduld gekostet hatte, ging vollkommen unkompliziert vonstatten. Die Securitys, die 2010 noch unangenehm überengagiert waren, hatten in diesem Jahr einen leichten Job.

Über eine persönliche Errungenschaft, die allerdings nicht nur während der langen Nacht zu erwerben ist, habe ich mich besonders gefreut: Ich liebe "Theater-Devotionalien" wie Bleistifte (DT), Streichholzschachteln (Volksbühne), Pfefferminzdöschen (Berliner Festspiele) usw. Das Deutsche Theater verkauft z.Zt. Taschen, die aus der Plane gefertigt werden, die während der Umbauarbeiten vor dem Haus angebracht war. Darauf zu sehen, waren Szenenfotos des laufenden Spielplans. Die Taschen, die aus dieser Plane genäht wurden, sind dementsprechend alles Einzelstücke. Wer Interesse an einer solchen hat, sollte schnell zuschlagen, denn die Auflage ist auf 100 Stück begrenzt. Auf meiner Tasche ist übrigens ein kleiner "Ausschnitt" aus Herz der Finsternis zu sehen, das ich 2010 am DT gesehen habe.

12. April 2011

3. Lange Nacht der Opern und Theater (16. April 2011)


Vorschlag für den zeitlichen Ablauf:

19 bis 19.30 Uhr: Maxim-Gorki-Theater: Penthesilea

20 bis 20.30 Uhr: Deutsches Theater: Aufhören! Schluss jetzt! 12 letzte Lieder

20.30 bis 21.15 Uhr: ...ein Drink und/oder Snack in der Bar des DT...

21.30 bis 22 Uhr: Deutsches Theater: Kaminski on air

23 bis 23.30 Uhr: Volksbühne: hamletX

ab 24 Uhr: Abschlussparty in der Volksbühne (alternativ: Theaterhaus Mitte)


Infos im Detail:

Maxim-Gorki-Theater (Am Festungsgraben)
19.00 + 20.00 Uhr Penthesilea
Ausschnitt aus dem Drama von Heinrich von Kleist
Regie: Felicitas Brucker
Nach dem Gesetz ihres Frauenstaates müssen die Amazonen sich ihre Männer im Kampf erobern und als Gefangene in die Hauptstadt führen.
Mein Kommentar: Penthesilea gilt als schwer inszenierbar – insofern eine Herausforderung! Außerdem: Frauenstaat, Hauptstadt, Amazonen: Mädels, unser Stück, oder?! (Kleist ist eh toll!)

Deutsches Theater (Schuhmannstraße)
19.00-22.00 Uhr (immer zur vollen Stunde)
Aufhören! Schluss jetzt! Lauter! 12 letzte Lieder
Ein musikalischer Abend über Rücktritte, ewige Abschiedstourneen, Protestkultur und »Wutbürger«, moderiert von Regisseur Nicolas Stemann
mit Margit Bendokat, Andreas Döhler, Felix Goeser, Barbara Heynen, Maria Schrader u.a.
Mein Kommentar: Wenn das nicht passt für dieses Jahr! Außerdem: Margit Bendokat ist Preisträgerin des Theaterpreises 2010.

19.30-22.30 Uhr (immer zur halben Stunde)
Kaminski on air: Es kam von oben
Ein ScienceFiction-Live-Hörspiel
mit Sebastian Hilken, Stefan Brandenburg, und Stefan Kaminski in sämtlichen Rollen, vom Sheriff über die Außerirdischen bis zur zuschlagenden Autotür.
Mein Kommentar: Wer Kaminski noch nicht kennt, hat was verpasst!. Außerdem: Taschentücher mitnehmen – wegen der Lach-Tränen!

Volksbühne (Rosa-Luxemburg-Platz)
unveröffentlichte Szenen aus dem Filmprojekt hamletX
Mein Kommentar: Mit "the one and only" Martin Wuttke! Außerdem: Sophie Rois, Volker Spengler, Milan Peschel u.a.

7. Januar 2011

Lieblingsstücke 2010

Ich werde oft von Freunden gefragt, was man sich in Berlin denn mal im Theater "so anschauen" könnte und was ich empfehle. Darauf kann ich nur schwer die richtige Antwort geben, weil Geschmäcker ja bekanntlich verschieden sind.
Ich versuche es hier aber mal mit einer Top-5-Liste der Stücke, die ich in 2010 gesehen habe:

Shakespeares Sonette (Berliner Ensemble)
Othello (Schaubühne)
Woyzeck (Deutsches Theater)
Das Prinzip Meese (Maxim Gorki Theater)
Die Dreigroschenoper (Berliner Ensemble)

22. Mai 2010

Die Entscheidung zwischen Chucks und Sneakers: " Das Prinzip Meese" (Maxim-Gorki-Theater)

"Das Prinzip Meese" von Oliver Kluck wurde 2009 mit dem tt-Stückemarkt Förderpreis ausgezeichnet.

In dem Stück, das derzeit am Maxim Gorki Theater zu sehen ist, stehen zwei um-die-30-jährigen stellvertretend für eine Generation, die zwar gut ausgebildet, aber doch irgendwie orientierungslos ist. Dem permanenten Vorwurf der Passivität und Antriebslosigkeit ("Ich habe noch Rudi Dutschke gekannt und was macht ihr? Twittern!") ausgesetzt, führen sie ein Leben mit wechselden Jobs und werden durch das Fernsehen und die mediale Welt beeinflusst. Fünf Sprachen und ein Einser-Abi helfen leider auch nicht, bei der Suche nach dem Sinn.

Die Performance der Anfangssequenz von Baywatch und die anschließende Befragung des Publikums nach bekannten Fernsehserien der 80er und 90er ist so witzig, weil man sich sofort an seine eigene Jugend erinnert fühlt: Das A-Team, Ein Colt für alle Fälle und Beverly Hills 90 210 sind die Sendungen, die wir als Jugendliche gesehen haben. Auch in den Lebensläufen (z.B. Studium der Germanistik, Soziologie, Theaterwissenschaften und Kommunikationswissenschaften mit anschließender Hospitanz am Theater, bei der es zwar kein Geld gab, das aber trotzdem total Spaß gemacht hat oder Verkäuferin bei Peek & Cloppenburg, mit Partywochenende im Weekend und der Bar25) findet man sich zwangsläufig selbst wieder.

Auch in Sachen Mode, wissen die Protagonisten, was ihre Generation auszeichnet. Glaubt doch jeder achso individuell zu sein. Dabei entscheidet sich diese Generation letztendlich doch nur zwischen Chucks und Sneakers.

Weitere Infos zum Stück hier: http://www.gorki.de/-/repertoire/519539