22. Mai 2010

Die Entscheidung zwischen Chucks und Sneakers: " Das Prinzip Meese" (Maxim-Gorki-Theater)

"Das Prinzip Meese" von Oliver Kluck wurde 2009 mit dem tt-Stückemarkt Förderpreis ausgezeichnet.

In dem Stück, das derzeit am Maxim Gorki Theater zu sehen ist, stehen zwei um-die-30-jährigen stellvertretend für eine Generation, die zwar gut ausgebildet, aber doch irgendwie orientierungslos ist. Dem permanenten Vorwurf der Passivität und Antriebslosigkeit ("Ich habe noch Rudi Dutschke gekannt und was macht ihr? Twittern!") ausgesetzt, führen sie ein Leben mit wechselden Jobs und werden durch das Fernsehen und die mediale Welt beeinflusst. Fünf Sprachen und ein Einser-Abi helfen leider auch nicht, bei der Suche nach dem Sinn.

Die Performance der Anfangssequenz von Baywatch und die anschließende Befragung des Publikums nach bekannten Fernsehserien der 80er und 90er ist so witzig, weil man sich sofort an seine eigene Jugend erinnert fühlt: Das A-Team, Ein Colt für alle Fälle und Beverly Hills 90 210 sind die Sendungen, die wir als Jugendliche gesehen haben. Auch in den Lebensläufen (z.B. Studium der Germanistik, Soziologie, Theaterwissenschaften und Kommunikationswissenschaften mit anschließender Hospitanz am Theater, bei der es zwar kein Geld gab, das aber trotzdem total Spaß gemacht hat oder Verkäuferin bei Peek & Cloppenburg, mit Partywochenende im Weekend und der Bar25) findet man sich zwangsläufig selbst wieder.

Auch in Sachen Mode, wissen die Protagonisten, was ihre Generation auszeichnet. Glaubt doch jeder achso individuell zu sein. Dabei entscheidet sich diese Generation letztendlich doch nur zwischen Chucks und Sneakers.

Weitere Infos zum Stück hier: http://www.gorki.de/-/repertoire/519539

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