25. Mai 2010

Theatertreffen 2010: Beim 3sat-Preiskampf macht Juli Zeh für Paulman und Herwig das Rennen

Nur 60 Minuten hatten die vier streitbaren Experten, die am Wochenende vor Lifepublikum in den Berliner Festspielen und den 3sat-Zuschauern an den Bildschirmen eine Entscheidung über die Vergabe des mit 10.000 Euro dotierten Theaterpreises treffen mussten.

Die vier Experten und ihre Kandidaten waren:
Juli Zeh (Autorin) für die Schauspieler Annette Paulmann und Paul Herwig in "Kleiner Mann - was nun?"
Christopher Schmidt (Journalist) für die Regie von Victor Bodó in "Die Stunde da wir nichts voneinander wussten"
Tobi Müller (Journalist) für das gesamte Ensemble der "Kontrakte des Kaufmanns"
Burghart Klaußner (Schauspieler) für den Schauspieler Markus John in "Die Schmutzigen, die Häßlichen und die Gemeinen"

Schnell, war klar, dass Juli Zeh mit ihren Kandidaten das Rennen machen würde. Denn schon ihr Plädoyer zu Beginn des Preiskampfs ließ ihre Mitstreiter mit ihren Gegenargumenten blaß aussehen. Mich und meine Begleiter hat sie sofort und nachhaltig überzeugt. Und so schaffte sie es dann auch, zunächst Christopher Schmidt und Tobi Müller und endlich sogar Burghart Klaußner (weil der Preis damit wenigstens an Schauspieler gehen würde) auf ihre Seite zu ziehen. Dabei hat sie zwar einen kleinen Trick angewandt und die anderen nach ihrer zweiten Wahl gefragt - und plötzlich stand es 3:1 - und ihre zweite Wahl erst auf Nachfrage genannt, aber wer so clever agiert, gewinnt am Schluss zu Recht.

Da auch ich immer dazu tendiere die Leistungen von Schauspielern auszuzeichnen, weil man deren Arbeit m.E. nicht hoch genug bewerten kann, bin ich mit dem Ergebnis zufrieden. Insgesamt kam die Veranstaltung im Vergleich zum letzten Jahr professioneller daher (andere Kulisse und Ausstattung), die Moderatorin Tita von Hardenberg hätte es allerdings nicht gebraucht. Sie wirkte in meinen Augen nicht nur falsch besetzt, sondern war eigentlich auch vollkommen überflüssig.

Toll, war das Live-Blogging der Theatertreffen-Blogger, die die 60 Minuten kurz, knackig und witzig komentierten.

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