12. April 2012

Ungezügelt lachen: „Die (s)panische Fliege“ von Herbert Fritsch an der Volksbühne

Was für ein Spaß! Dass „Die (s)panische Fliege“ von Herbert Fritsch zum Theatertreffen 2012 eingeladen wurde – Fritsch war schon im letzen Jahr mit zwei Inszenierungen vertreten – war klar.Die Handlung (Verwechslungen und Irreführung) ist bei dieser rasanten Komödie nicht so wichtig, denn die Inszenierung lebt von der Komik, dem Bühnenbild und vor allem den Schauspielern. Auf einem überdimensionalen Teppich fallen, torkeln und stolpern die Figuren in diesem Theaterwahnwitz umher. Gesteigert wird der Slapstick noch durch ein im Boden eingelassenen Trampolin, auf dem Schauspieler geradezu akrobatische Leistungen vollbringen. „[…] wie ein auf Speed gesetzter Robert-Wilson-Scherenschnitt“ schrieb der Nachtkritiker Wolfgang Behrens nach der Premiere. Und das trifft es ziemlich gut.
Bei einem Volksbühnenensemble - allen voran Wolfram Koch, aber auch Sophie Rois, ChrisTine Urspruch, Christoph Letkowski u.a. - das so ungezügelt agieren darf und das Fritsch wie wild geworden spielen lässt, darf auch das Publikum ungezügelt lachen. Lange ist es her, dass man so befreit und geradzu euphorisiert das Theater verlässt. Ein Spaß, den man sich auf jeden Fall ein zweites mal anschauen kann.


Fotos: Thomas Aurin

1 Kommentar:

  1. Ich finde das Stuck super interessant, einfach weil es viele Klischees bricht. Ich dachte, dass diese Art von Humor billig war, dass es führte nirgendwo. Aber nein!

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