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20. November 2010

Dankesbrief an Georgette Dee: "Lieben Sie Brahms?" (BE)


Liebe Georgette Dee,

danke für einen wunderbaren Abend! Von Deinen Geschichten konnte ich nicht genug bekommen. Von Deiner Musik sowieso nicht. Die eine oder andere Träne habe ich vergossen: vor Lachen und vor Rührung. Besonders habe ich mich über viele Stationen Deiner (Lebens-)Geschichte(n) gefreut, die auch Stationen in meinem Leben waren. (Ich plane, sehr bald einmal wieder in den Odenwald zu fahren, um dort Hirschgulasch zu essen.) Der gesamte Abend war wie ein langes Lied - eins hat sich zum anderen gefügt und ich bewundere Deine Fähigkeit zu erzählen, so dass viele lebendige Bilder entstehen. Bilder, die ich gerne mit nach Hause genommen habe. Das ist "Kunscht"! Gerne hätte ich Dir noch weitere drei Stunden zugehört, aber so muss ich einfach wieder kommen, wenn du auf dieser oder einer anderen Bühne stehst. Darauf freue ich mich!

Alles Gute, Deine Maren


Foto: Lesley Leslie-Spinks

16. Oktober 2009

Für Männeraug und Frauenherz verwirrend: Shakespeares Sonette (BE)


"Kunst muss man nicht verstehen, Kunst muss wirken!" Diesen Satz sagte Jutta Ferbers (Dramaturgin) im Rahmen der Einführung zu Shakespeares Sonetten am Berliner Ensemble. Und dann fügte sie noch hinzu: "Hauptsache Sie nehmen etwas mit, das sie ihr Leben lang begleiten wird." Richtig, das ist das Wichtigste im Theater, in der Kunst und überhaupt. Und ich habe ganz viel mitgenommen: wunderbares Theater, wunderschöne Musik, herausragende schauspielerische und gesangliche Leistungen,...

Die Sonette in der Inszenierung von Robert Wilson mit der Musik von Rufus Wainwright sind einfach etwas für Herz und Seele!
Wilson verzaubert die Zuschauer mit Bildern aus einer irrealen Welt und lässt seine Schauspieler - alle Frauen werden von Männern, alle Männer von Frauen gespielt - diese Welt wie Zauberwesen durchwandern. Zur Stimmung tragen neben der Musik vor allem das Licht und die Farben sowie die fantastischen Kostüme bei.

Besonders erwähnenswert: Christopher Nell als "Eve", der die Interpretation des Sonett 66 so beeindrucken hoch singt, dass das Publikum ihn dafür mit Zwischenapplaus belohnt. Ein weiterer Höhepunkt des Abends ist das Sonett 20, gesungen von Sabin Tambrea als "Lady" und in einer weiteren Szene von der Diseuse Georgette Dee.

Zum ersten mal ist etwas von den Sonetten, die zwar Bestandteil meines Studiums waren, die ich aber bis dato irgendwie nie richtig verstanden habe, auch bei mir hängen geblieben! Und ja, bei Wilsons Shakespeare Sonetten geht es nicht darum, alles zu verstehen, sondern darum, das zuzulassen, was uns hier geboten wird und als schönes Erlebnis mit nach Hause zu nehmen.

Foto: Lesley Leslie-Spinks