8. August 2015

"Dritte Generation" von Yael Ronen & Company (Schaubühne)

Zehn israelische, palästinensische und deutsche Schauspieler/innen der dritten Generation nach dem Holocaust und der Nakba (Flucht und Vertreibung von 700.000 arabischen Palästinensern aus Palästina im Mai 1948) konfrontieren sich mit Vorurteilen, Erinnerungen (den eigenen und denen der Eltern und Großeltern) und Familiengeschichten. Klar führt das zu Konflikten und Streit und der Zuschauer weiß manchmal nicht so genau, ob das jetzt noch Spiel ist oder ernst. Hier ist viel Wut zu sehen. Und es werden viele Fragen gestellt. Für oder gegen was soll man demonstrieren? Wer ist wem was schuldig? Ist es langsam mal genug mit den Schuldgefühlen? Verstehen wir - die dritte Generation - überhaupt was damals passiert ist, was das heute passiert? "Don't compare" - der Monolg einer Israelin, der Vergleiche zwischen Holocaust und Nakba ad absurdum führt. Die Selbstironie, mit der die Schauspieler/innen der Schaubühne und des Habima National Theatre of Israel das alles auf die Bühne bringen ist vielleicht erst in der dritten Generation erlaubt und möglich. Oder auch nicht.

Das Stück wird in Deutsch, Englisch, Hebräisch und Arabisch mit deutschen und englischen Übertiteln gespielt.


Eine Koproduktion der Schaubühne mit dem Habima National Theatre of Israel und der Ruhrtriennale 2009 im Auftrag von Theater der Welt 2008 Halle, mit Unterstützung der Kulturstiftung des Bundes und des Goethe-Instituts.

Autorin: Yael Ronen & the Company
Regie: Yael Ronen   
Dramaturgie: Amit Epstein, Irina Szodruch   
Fotograf: Erez Galonska
Video: Arik Avigdor

Mit: Knut Berger, Niels Bormann, Karsten Dahlem/Matthias Matschke, Ishay Golan/Roi Miller, George Iskandar, Orit Nahmias, Rawda Slimann, Ayelet Robinson/Riki Blich/Tamar Ben-Ami, Judith Strößenreuter/Cathlen Gawlich, Yousef Sweid/Loai Noufi

Dauer: ca. 105 Minuten

Einen Trailer zum Stück gibt es hier zu sehen.

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