7. Dezember 2011

Raum für Schauspieler: "Kinder der Sonne" von Maxim Gorki (Deutsches Theater)

"Kinder der Sonne" wurde kürzlich von der Berliner Theatergemeide zur Aufführung des Jahres gewählt. Und im Oktober erhielt Stephan Kimmig den Faust-Preis für seine Inszenierung. Dabei lebt das Stück vor allem von den guten Schauspielern, von den Dialogen, vom Text. Das Identifikationspotential mit den Figuren ist groß. Leicht lässt es sich in die Situationen, in denen sich die Figuren befinden, hineinfühlen. Das ist wohl auch einer der Gründe, warum das Stück ein solch großer Erfolg am Deutschen Theater ist. Warum es insbesondere für seine Regieleistung ausgezeichnet wurde, bleibt vor diesem Hintergrund etwas unklar. Aber vielleicht ist genau das der Regie-Trick: Den Schauspielern (u.a. Nina Hoss, Ulrich Matthes, Olivia Gräser/Katharina Schüttler) Raum geben sich entfalten zu können, ihnen die Möglichkeit geben, ihr Können voll auspielen zu können. Es ist eine Wohltat ihnen dabei zuzusehen, allen voran Alexander Khuon. Auf jeden Fall hat Stephan Kimmig da etwas Tolles für das Publikum geschaffen.

In Gorkis Stück lässt tritt die sogenannte "Intelligenzija" auf - ein Wissenschaftler (Ulrich Matthes), ein Künstler (Sven Lehmann) und ein Tierarzt (Alexander Khuon). Diese Menschen sind in ihre Welt so stark eingebunden, dass sie, obwohl sie sich moralisch verantwortlich fühlen, nicht im Stande sind zu handeln. Ich empfehle in diesem Zusammenhang das Programmheft zur Inszenierung. Hierin finden sich sieben Interviews mit Personen, die die Themen, Figuren und Empfindungen in Gorkis Stück wiederspiegeln. Ein Tierarzt, der das Theater liebt, eine Dozentin, ein Genetiker, eine Architektin, die von der unerwiedertern Liebe zu ihrem Chef spricht (sehr berührend!) u.a.

Weitere Infos auf der Seite des Deutschen Theaters

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