27. September 2009

Zwischen Schein und Sein: "John Gabriel Borkmann" (Schaubühne)

"John Gabriel Borkmann" in der Inszenierung von Thomas Ostermeier an der Schaubühne zeigt Emotionen auf der Bühne und erzeugt Emotionen beim Zuschauer.

Wütend macht einen die Arroganz von Borkmann gegenüber seinen Mitmenschen und die Uneinsichtigkeit in Bezug auf die eigene Schuld. Mitleid hingegen erzeugt die Unfähigkeit des alternden Geschäftsmanns, Liebe anzunehmen und der Moment, in dem er bereit ist, sich aus der Isolation wieder unter seine Mitmenschen zu begeben und vom eigene Sohn zurückgestoßen wird.

Die Rolle des John Gabriel Borkmann spielt Josef Bierbichler und er tut dies so überzeugend, dass man sich permanent fragt, was Schein und was Sein, wo der Unterschied zwischen Rolle und Schauspieler ist. Und so ist man auch bei der Darstellung der Figur Borkmann durch den Schauspieler Bierbichler permanent zwischen Zu- und Abneigung hin- und hergerissen.

Fazit: Ein Stück, das Dank des großartigen Hauptdarstellers nachhaltig beeindruckt.

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