Liebe Maren,
hier ist mein kleiner Text zu Bella Figura:
Bella Figura - Yasmina Reza - Schaubühne Berlin - Premiere am 16. Mai 2015
Ehemann Boris möchte seine Affären-Freundin Andrea zum Abendessen ausführen in ein Lokal, das seine Ehefrau Patricia offenbar schätzt. Die beiden treffen dabei eine beste Freundin von Ehefrau Patricia, Francoise, nebst Lebensgefährten Eric und dessen Mutter Yvonne, die heute Geburtstag hat.
Zu ihrem Abendmahl kommen die beiden den ganzen Abend über nicht, ihr Hunger bleibt ungestillt.
Die fünf spielen über Einsamkeit und Angst, über Sehnsucht und Verlangen und über die Hoffnung auf die Aussicht einer Erfüllung einer Sehnsucht nach Glück, Nähe, Lust, Respekt, Hilfe in der Seelen-Not.
Nichts passiert, sie treten auf der Stelle, und indem sich die einzelnen Szenen auf der Bühne und im Stück entwickeln, bleiben die Figuren und ihre Beziehungen miteinander ungefähr da, wo sie sowieso schon sind. Nichts richtig Zündendes.
Einsamkeit und Angst bleiben, Sehnsucht und Verlangen bleiben ebenfalls - unerfüllt. Ungestillt der Hunger nach Sex, ungestillt der Hunger auf das Abendessen. Keine Lust.
Am Ende des Stücks ist alles ungefähr genauso wie am Anfang.
Vieles, was Menschen so aus ihrem eigenen Leben kennen - oder eben zum Glück auch nicht. Ewig aktuell!
Toll inszeniert, wunderbar gespielt, beste Besetzung, allerschönste und sorgfältigst komponierte Kostüme!
Querverweise und Hommagen an Luis Bunuel!
Die Langeweile und die Tristesse und der Stillstand, so erlebbar sie hier auf der Schaubühne sind, sie sind genau der Inhalt und der Stoff des Stücks. Nichts passiert. So what?!
Die Darsteller/innen spielen das schwermütige Stück leicht, heiter und witzig, mit großem Spaß am Spiel! Wunderbar!
So fand ich die Show dann doch irgendwie beschwingt, lustvoll und höchst unterhaltsam. Doch feinst!
Voilà! Ich war gleich zwei Mal da!
Bella Figura!
Allerliebst
Max
Am Ende wie am Anfang: Nina Hoss als Andrea und Mark Waschke als Boris (Foto: Arno Declair) |
Regie: Thomas Ostermeier
Bühne: Jan Pappelbaum
Kostüme: Florence von Gerkan
Musik: Malte Beckenbach
Video: Guillaume Cailleau, Benjamin Krieg
Dramaturgie: Florian Borchmeyer
Licht: Marie-Christine Soma
Originalmusik von Malte Beckenbach
Weitere Instrumente: Christian Weidner (Altsaxophon, Sopransaxophon), Max von Mosch (Tenorsaxophon), Karl-Ivar Refseth (Vibraphon), Andi Haberl (Schlagzeug)
Andrea: Nina Hoss
Boris Amette: Mark Waschke
Françoise Hirt: Stephanie Eidt
Eric Blum: Renato Schuch
Yvonne Blum: Lore Stefanek
Dauer: ca. 105 Minuten
Weitere Infos zum Stück auf der Seite der Schaubühne.
Pearson's Preview zum Stück hier.
Mein (Marens Bericht) zum Stück hier.
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